Schonkost für Hunde
Erste Hilfe bei Erbrechen und Durchfall
Dein Hund hat Durchfall, weil er aus einer abgestandenen Pfütze getrunken oder weil er unterwegs den gammeligen Döner im Gebüsch gefunden und inhaliert hat? Er ist gestern im Schnee richtig eskaliert und hat vor Freude über Winterwonderland zu viel Schnee gefressen und erbricht schon den ganzen Tag? Irgendwie geht’s ihm heute nicht gut, er speichelt viel und du hast das Gefühl, dass er sich einen Magen-Darm-Infekt eingefangen hat? Oder erholt er sich gerade nach einer Operation und ist noch recht appetitlos?
In all diesen Fällen kannst du deinen Hund ein paar Tage lang mit Schonkost versorgen, um die Beschwerden zu lindern und den Verdauungstrakt durch eine leichtverdauliche Nahrung zu entlasten.
Zeigt dein Hund zusätzlich Symptome wie Fieber, blutiger Durchfall oder krampfartige Bauchschmerzen, dann such bitte zusätzlich direkt eine Tierarztpraxis auf.

Was wird bei Schonkost gefüttert?
Schonkost sollte möglichst fettarm, leicht verdaulich und schmackhaft sein, um Magen und Darm zu beruhigen und zu entlasten und deinen Hund dennoch mit Energie zu versorgen.
Leckerlis und Snacks sollten in dieser Zeit vermieden werden.
Achte außerdem immer auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, sowohl über die Schonkost als auch durch immer frisches Trinkwasser, das deinem Hund zur Verfügung stehen sollte.
Schonkost enthält 2-3 verschiedene Komponenten.
Ein Teil der Schonkost besteht aus gut verdaulichem Muskelfleisch. Wichtig ist, dass du eine magere Fleischsorte wählst. Häufig wird hierfür Geflügel wie Huhn oder Pute empfohlen, da diese Sorten auch im Supermarkt gut erhältlich sind. Verträgt dein Hund kein Geflügel, dann wählst du natürlich eine andere magere Fleischsorte, eben jene, die gut vertragen wird. Fettige Bestandteile, also z.B. die Haut beim Geflügel oder Fettränder beim Schweinefleisch, sollten möglichst penibel abgeschnitten werden. Das Fleisch sollte außerdem nur wenig schwer verdauliche Bestandteile, wie z.B. Sehnen oder Knorpel enthalten. Möchtest du Geflügel, Rind oder Schwein füttern, empfehlen wir für die Schonkostzeit daher, im Supermarkt einzukaufen. Musst oder möchtest du andere Fleischsorten füttern, achte beim Einkauf im Barfshop darauf, dass das Fleisch stückig/am Stück ist, damit du die Qualität erkennen kannst (bei gewolftem Fleisch geht das nicht mehr und Fett sowie bindegewebshaltige, schwer verdauliche Bestandteile können untergewolft sein).
Das Fleisch darf gerne – im Gegensatz zu unseren sonstigen Empfehlungen – „tot“ gekocht werden, also richtig durch sein. Ein schonendes Kochen ist für die Zeit der Schonkost nicht zwingend erforderlich. Verträgt dein Hund Milchprodukte wie z.B. körnigen Frischkäse, kann auch dieser einen kleinen Teil der Muskelfleischmenge ersetzen, da er ebenfalls hochverdaulich ist. Bist du hierbei aber unsicher, lass sie lieber weg und wähle auch eher laktosefreie Varianten.

Als weiteren Bestandteil der Schonkost ist eine Kohlenhydratquelle wichtig, da das fettarme Fleisch nur wenig Kalorien liefert.
Auch hier wählst du eine Sorte, die dein Hund sicher verträgt. Ist das bei Reis der Fall, dann sind matschig gekochter Reis, Reis-Congee oder auch zartschmelzender Reisbrei eine gute Möglichkeit, zusätzlich leicht verdauliche Energie zuzuführen. Der Mythos, dass Reis bei Schonkost vermieden werden sollte, da er entwässernd wirkt, stimmt übrigens nicht, sodass du ihn gut bei Durchfall geben kannst. Kochst du ihn außerdem sehr matschig, kann er – wie ein vollgesogener Schwamm – sowieso gar keine Flüssigkeit mehr aufnehmen.
Auch Hirse kannst du übrigens zu Congee kochen und im Rahmen der Schonkost daher gut einsetzen. Haferflocken, z.B. zu Porridge matschig gekocht, sind ebenfalls gut als Schonkost geeignet, insbesondere bei Magenproblemen (z.B. bei einer Schneegastritis) können die Schleimstoffe helfen, den Magen zu beruhigen. Auch Süßkartoffeln sind natürlich als Kohlenhydratquelle möglich ebenso wie Kartoffeln, die oft als Kartoffelbrei aber etwas besser bekömmlich sind.
Dazu empfehlen wir – in manchen Fällen – als dritten und letzten Bestandteil der Schonkost die Morosche Karottensuppe, um potenzielle Keime, die Durchfall verursachen können, aus dem Darm „zu schaffen“. Das Rezept findest du hier. Diese kann gut auf Vorrat gekocht und eingefroren werden oder du stellst dir ein paar Packungen in die Speisekammer, damit du im Notfall nicht erst Karotten kaufen und kochen musst.
Hat dein Hund sicher nicht mit Keimen als Durchfallverursacher zu tun, sondern kämpft eher mit den Nachwirkungen der Schneeparty und bricht, kannst du diesen dritten Teil der Ration auch einfach ganz weglassen oder matschig gekochtes Gemüse geben. Wir empfehlen in diesem Fall allerdings die Zugabe einer guten Prise Salz, die ansonsten durch die Karottensuppe im Napf landen würde, um die Elektrolyte etwas aufzufangen, die durch Durchfall und/oder Erbrechen verloren gehen können.
Wie sind die Komponenten bei Schonkost verteilt?
Das kommt natürlich darauf an, ob du Gemüse/Morosuppe überhaupt mit verfütterst oder ob du dich auf Muskelfleisch und Kohlenhydrate beschränkst. Kohlenhydrate wie Reis werden immer roh abgewogen, dasselbe gilt für das Fleisch.
Bei Durchfall kann die Aufteilung der Komponenten z.B. so aussehen:
- 20-40% Morosche Karottensuppe
- 10-30% Kohlenhydrate Rohgewicht – schleimig kochen, macht gekocht dann z.B. die Hälfte der Ration aus
- 40-70% mageres Muskelfleisch
Hat dein Hund eher mit Erbrechen zu kämpfen, kann die Aufteilung z.B. so aussehen:
- 20-40% Kohlenhydrate Rohgewicht – schleimig kochen, macht gekocht dann mehr als die Hälfte der Ration aus
- 60-80% mageres Muskelfleisch
Wie viel Schonkost wird benötigt und wie wird sie gefüttert?
Schonkost wird am besten lauwarm/zimmerwarm serviert und nicht frisch aus dem Kühlschrank, um Magen und Darm zu schonen.
Schonkost bedeutet außerdem immer, dass hohe Futtermengen gegeben werden müssen, um genug Kalorien zuzuführen. Denn das Muskelfleisch ist sehr mager und durch das fehlende Fett werden daher deutlich weniger Kalorien zugeführt als sonst über Fleisch, sodass die matschig gekochten Kohlenhydrate dies anteilig auffangen müssen. Diese bringen eine hohe Futtermenge mit sich. Eigentlich müsste ein 5kg Hund damit z.B. etwa 8% seines Körpergewichts, also etwa 400g Futter am Tag bekommen, um ausreichend Kalorien aufzunehmen.
Nun ist es aber während der Durchfallepisode natürlich auch wichtig, den Darm nicht zu überlasten und ihn nicht durch zu hohe Futtermengen zu überfordern.
Für die Zeit der Schonkost empfehlen wir daher, die sehr hohe, eigentlich benötigte Futtermenge zu reduzieren und dabei zunächst zwangsläufig auch etwas kalorienreduziert zu füttern. Da für viele Hunde, insbesondere dann, wenn sonst Trockenfutter gefüttert wird, die Futtermengen immer noch recht hoch sind, gelingt so die Gradwanderung zwischen Kalorienzufuhr und Darmschonung am besten.
Um den Darm außerdem nicht mit zu viel Futter auf einmal zu belasten, macht es Sinn, die Tagesration auf 4-5 kleinere Mahlzeiten zu verteilen. Bemerkst du dann nach etwa zwei Tagen, dass die Schonkost deinem Hund sehr gut bekommt, und möchtest sie noch 2-3 Tage weiter fortführen, hast aber Sorge, dass er zu schnell abnimmt, da er sowieso schon immer ein Hungerhaken war, kannst du die Futtermengen langsam steigern.
Die genauen Mengen und eine passende Aufteilung, abgestimmt auf das Gewicht deines Hundes, kannst du übrigens mit unserem Schonkost-Rechner berechnen lassen, der zusammen mit dem Durchfallratgeber erworben werden kann.
Wie lange wird Schonkost gefüttert?
Nach spätestens 5-7 Tagen sollten die Schonkost sowie ggf. weitere Maßnahmen dafür sorgen, dass es deinem Hund wieder besser geht, sodass du langsam wieder auf die alltägliche Fütterung zurückgehen kannst. Ist das nicht der Fall, geh bitte rechtzeitig zum Tierarzt.
Denn Schonkost darf nicht dauerhaft gegeben werden, da sie den Nährstoffbedarf und wie erwähnt eben auch den Energiebedarf deines Hundes nicht deckt. Sie sollte also nur kurzzeitig eingesetzt werden bis zur Linderung der Symptome. Musst du längerfristig Schonkost füttern, solltest du die Ration mit Nährstoffen ergänzen. Hierbei kann eine Ernährungsberatung helfen, um zu berechnen, ob das Optimix Cooking beispielsweise zur Schonkost passt.
In vielen Fällen macht es Sinn, schrittweise zurück auf die vorherige Fütterung umzustellen, um zu sehen, ob Magen und Darm wieder wie gewohnt „funktionieren“. Nimm hierzu einfach zunächst etwa 25% der Schonkost weg und gib dafür 25% des vorherigen Futters zu. Klappt das gut, gehst du am nächsten Tag auf 50% Schonkost und 50% neues Futter, bis du innerhalb von vier Tagen etwa auf der vorherigen, bekannten Fütterung angelangt bist.
Welpen sollten max. 2 Tage Schonkost ohne Nährstoffzufuhr bekommen. Musst du also länger Schonkost geben, kontaktiere bitte ebenfalls eine Ernährungsberatung, um ggf. das Optimix Puppy & Junior einzuschleichen und die Nährstoffversorgung sicherzustellen.
Tipp:
Nicht allen Hunden schmeckt Schonkost automatisch. Gehört dein Vierbeiner also nicht zur Kategorie der „Allesfresser“, dann macht es Sinn, dass du die Schonkost an einem gesunden Tag auf ihre Schmackhaftigkeit testest. Dann kannst du in Krankheitsphasen besser einschätzen, ob die Schonkost verweigert wird, weil es deinem Hund so schlecht geht, dass du aufgrund Bauchschmerzen oder Fieber lieber einen Arzt aufsuchen solltest oder ob ihm generell die Schonkost einfach nicht schmeckt. In einem solchen Fall muss man dann in der Krankheitsphase ein wenig „schummeln“ und tricksen und leckere Dinge, die vertragen werden, übers Futter geben. Beispielsweise kann es dann helfen, etwas gesalzene Brühe oder fettarme Knochenbrühe zu erwärmen oder Leberwurst- oder Thunfischwasser über das Futter zu gießen oder etwas Käse über das Futter zu reiben. Gerade bei Hunden mit Magenproblemen ist es wichtig, dass sie nicht zu lange nüchtern bleiben, um die Bauchschmerzen nicht zu verschlimmern.
Auch bei Durchfall sollte übrigens nicht lange gefastet werden. Warum das so ist, erfährst du in unserem Durchfallratgeber.
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