Durchfall bei Hunden

Es ist mal wieder so weit – du stehst nachts um vier im Schlafanzug, nur eine Jacke übergeworfen und schnell in die Gummistiefel geschlüpft, mit einer Taschenlampe bewaffnet im strömenden Regen auf der Wiese nebenan – denn dein Hund hat Durchfall… Du fragst dich, was du jetzt tun kannst, damit es ihm möglichst schnell wieder gut geht und du dich nachts um diese Zeit lieber nochmal gemütlich im Bett umdrehen kannst?

Definition

Zunächst ist wichtig zu klären, ab wann man eigentlich von Durchfall – auf schlau „Diarrhö“ – spricht und ab wann es sich eher um weichen Kot handelt.
Durchfall liegt dann vor, wenn der Kot einen erhöhten Flüssigkeitsgehalt aufweist, er also wässriger ist als sonst. Nicht jeder breiige Kot ist also direkt Durchfall – ab wann man offiziell davon spricht, kannst du hier in der Einschätzungshilfe nachschauen: Waltham-Scoring-Chart.
Auch an der Häufigkeit des Kotabsatzes, also der Frequenz, kann man Durchfall festmachen. Setzt dein Hund häufiger als gewohnt Kot ab, der einen erhöhten Wassergehalt aufweist, kann man ebenfalls von Durchfall sprechen. Wie oft das ist, das hängt von deinem Hund ab. Setzt er normalerweise nur einmal am Tag Kot ab, ist ein dreimaliges Kot absetzen bereits auffällig. Sind dreimal für ihn normal, dann gilt es erst bei deutlich höherer Frequenz als Symptom.
Definiert wird Durchfall daher als „Absatz von Kot mit einem erhöhten Wassergehalt“ und/oder „einer erhöhten Frequenz des Kotabsatzes„.

Durchfall ist ein Symptom

Ursachen

Wenn dein Hund Durchfall hat, stellt sich unweigerlich die Frage: Warum? Was ist die Ursache für den Durchfall?

Denn Durchfall ist zunächst einmal keine Krankheit an sich, sondern immer ein Symptom, das bedeutet, der Körper reagiert auf etwas. Das kann ganz verschiedene Ursachen haben: Von Keimen und Parasiten über „etwas falsches gefressen“ bis hin zu Organerkrankungen wie eine Bauchspeicheldrüsenentzündung oder eine Reaktion auf ein Medikament kann alles dabei sein. In manchen Fällen ist der Durchfall also erstmal sinnvoll, da der Körper das raus schafft, was da nicht hingehört, in anderen Fällen stecken Erkrankungen dahinter, die behandelt werden müssen. In beiden Fällen geht es aber darum, den Durchfall innerhalb weniger Tage zu stoppen und den Darm zu beruhigen. Und auch wenn dein Hund sehr weichen, breiigen Kot hat und der Definition zufolge damit keinen Durchfall hat, kannst du dennoch Maßnahmen ergreifen, um die Kotkonsistenz zu verbessern.

Ursachen Durchfall Kochen für Hunde

Wichtig:

Hast du den Verdacht, dass dein Hund etwas Giftiges gefressen haben könnte oder zeigt er neben Durchfall weitere Symptome wie Bauchkrämpfe, Fieber, blutigen Durchfall, vermindertes Allgemeinbefinden, Abgeschlagenheit oder Dehydration, solltest du sofort eine Tierarztpraxis aufsuchen. Insbesondere Welpen und ältere Hunde oder Hunde mit Vorerkrankungen sollten schneller in tierärztliche Behandlung als ansonsten gesunde Hunde, da sie schneller abnehmen und dehydrieren. Geht es deinem Hund außer dem Durchfall aber gut, kannst du mit dem Tierarztbesuch noch warten und erst einmal selbst Maßnahmen ergreifen, um den Durchfall schnell in den Griff zu bekommen. Gelingt dir das innerhalb der darauffolgenden drei Tage aber nicht, empfehlen wir dennoch eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufzusuchen.

Denn von akutem Durchfall spricht man, wenn dieser nach etwa 2-4 Tagen wieder abklingt. Dauert er länger als 7-14 Tage, kann bereits von chronischem Durchfall gesprochen werden.

Was du tun kannst

Die erste Maßnahme ist die Umstellung auf hochverdauliche Schonkost. Diese wird auf mehrere Mahlzeiten verteilt, um die Verdauung so wenig wie möglich zu belasten. Leckerlis und andere Snacks sollten in dieser Zeit vermieden werden.

Hilfreich zum Einsatz kommt dabei auch die Morosche Karottensuppe. Diese kann dabei helfen, potenziell pathogene Bakterien aus dem Darm zu schaffen, ist hoch verdaulich und füllt den Flüssigkeitshaushalt wieder auf. Das Pektin aus den Karotten dient außerdem den guten Bakterien als Nahrung und beruhigt den Darm.

Auch Sobamin kann mit Hilfe der enthaltenen Huminsäuren helfen, die Schleimhäute abzudichten und Krankheitserreger zu verdrängen. Auch die Gabe eines Tees, z.B. mit Kamille und Brombeerblättern (die Gerbstoffe wirken adstringierend und können dabei helfen, den Wassergehalt im Kot zu senken) kann helfen, den Darm zu beruhigen und sorgt gleichzeitig dafür, dass dein Hund nicht dehydriert.

Hat dein Hund starken Durchfall, können zusätzliche Elektrolyte gegeben werden, um deren Verlust durch den Durchfall wieder auszugleichen. Diese bekommst du z.B. in der Apotheke oder kannst sie auch selbst herstellen. Ein Rezept dazu findest du in Remis DurchfallratgeberIn diesem erfährst du auch, warum du bei Durchfall deinen Hund nicht fasten lassen solltest, was es mit dem Opferprotein auf sich hat und wie du erkennst, ob dein Hund bereits dehydriert ist oder nicht. Außerdem bieten wir dir dort einen detaillierten Überblick über mögliche Durchfallursachen und geben dir eine Entscheidungshilfe an die Hand, ab wann du eine Tierarztpraxis aufsuchen solltest. Darüber hinaus bekommst du weitere Erste-Hilfe-Maßnahmen zur Unterstützung im Akutfall und einen Schonkost-Rechner, damit du nicht selbst den Taschenrechner zücken musst, um die Futtermenge deines Hundes zu berechnen.

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