Fleisch zubereiten zum Kochen für Hunde
Zubereitung, Zeit, Temperatur und Garmethode von Fleisch
Wahrscheinlich hast du schon einmal für dich oder deine Lieben Fleisch gekocht, bist aber beim Kochen für den Hund unsicher, wie es am besten gemacht wird? Oder du bist VegetarierIn und hast noch nie Fleisch zubereitet oder hast da einfach kein „Händchen“ für, kannst dir aber auch nicht vorstellen, dass man es einfach mit Butter in die Pfanne wirft oder wie Nudeln sprudelnd in Wasser kocht? Dann liegst du richtig!
Es gibt ein paar Dinge zu beachten, damit das Fleisch so schonend wie möglich gegart wird. Besonders schön ist dabei: Wenn du diese Dinge beachtest, geht das Zubereiten der Fleischration im Alltag besonders schnell – dabei hilft auch das passende Kochgerät.
Die wichtigsten Punkte, die du beim Fleisch zubereiten beachten solltest, fassen wir hier für dich zusammen:

Fleisch abwiegen
Das Fleisch sollte immer roh gewogen werden.

Das Fleisch verliert beim Kochen Wasser, es tritt beim Erhitzen aus dem Fleisch aus. Deshalb wird es roh abgewogen, da die Menge des Wasserverlustes u.a. von der Art des Kochens abhängig ist. Wer große Fleischstücke sehr schonend im eigenen Saft bei niedrigen Temperaturen schmort, hat einen deutlich geringeren Wasserverlust als jemand, der das Fleisch sehr heiß und lange kocht.
Vielleicht kennst du das: Brät man 100g rohes Fleisch als Geschnetzeltes scharf an und lässt es lange in der Pfanne liegen, bleibt nur wenig Fleisch übrig – schmort man dieselbe Menge als Braten am Stück im Backofen, ist von denselben 100g Rohfleisch noch viel mehr übrig. Die Kalorien, die man dabei aber zu sich nimmt, sind dieselben, egal wie gekocht wurde – es kommt nur auf das Rohgewicht an, denn es tritt ja das Wasser aus, das keine Kalorien hat.
Würde man das Fleisch erst gekocht abwiegen, würde sich daraus ein erheblicher Unterschied in der Kalorienzufuhr ergeben. Denn das stark erhitzte Fleisch liefert pro 100g mehr Kalorien als das schonend gekochte Fleisch, da das stark erhitze Fleisch mehr Wasser verloren hat und somit die Energiedichte steigt. 100g gekochtes Fleisch können also einem Rohgewicht zwischen 110g Rohgewicht und 180g Rohgewicht z.B. entsprechen, was natürlich einen großen Unterschied macht.
Wie viel Wasser beim Kochen tatsächlich verloren geht, kann man allerdings nicht allgemeingültig beantworten, denn es kommt auf die Hitze an, die Fleischqualität, die Kochdauer und die Stückgröße, auch darauf, ob es zuvor eingefroren war oder nicht. Leider kann man daher weder pauschalisieren noch eine Formel dafür entwickeln, das ist immer individuell. Wiege daher einfach immer roh ab, damit du auch immer dieselbe Energie zuführst, auch wenn das Fleisch mal im Topf vergessen und zur Schuhsole wurde. Auch unsere Rechner arbeiten alle mit dem Rohgewicht.
Einzig bei Schonkost, wenn du für 2-3 Tage kochst, spielt die Menge eine untergeordnete Rolle, hier wäre ein Abwiegen der gekochten Menge kein Drama.

Das Fleisch verliert beim Kochen neben Wasser auch etwas wasserlösliche Vitamine sowie Mineralstoffe.
Dieses ausgetretene Wasser sollte daher mit verfüttert werden, damit die Nährstoffe nicht verloren gehen. Deshalb empfehlen wir auch, mit keinem bis wenig Wasser zu kochen, damit dein Hund nicht literweise Wasser zu sich nehmen muss. Wie du also schonend und mit wenig Wasser kochen kannst, erklären wir am Ende des Artikels und bei der Erklärung der Garmethoden. Hast du trotzdem größere Mengen Kochwasser vom Fleisch, kannst du es zum Aufquellen von Kohlenhydratflocken nutzen, falls du Kohlenhydrate fütterst.
Fleisch garen - bei wie viel Grad?
Prinzipiell gilt, dass die meisten Keime ab 70°C beginnen abzusterben. Das bedeutet aber nicht, dass man bei 70°C kochen sollte, denn meist erreicht das Fleisch selbst dann nur knapp unter 70°C. Gerade wenn im Backofen gegart wird (siehe Garmethoden) ist es oft schwer, die Temperatur genau zu halten und auch bei anderen Geräten sollte man eine etwas höhere Temperatur wählen, um die 70°C sicher zu erreichen. Diese Temperatur sollte zudem mind. für 2-10 Min. gehalten werden, um sicher alle Erreger abzutöten.
Wir empfehlen 75-85°C als optimale Temperatur für schonendes Kochen.
Die Keime sitzen hauptsächlich auf der Fleischoberfläche, das bedeutet, ein großer Braten muss nicht zwingend auch in der Bratenmitte 70°C erreichen. Man kennt das vielleicht von Steaks für Menschen: Es ist okay, wenn der Kern nur 58-65°C erreicht und das Fleisch damit rosa bis medium ist.
Es gibt natürlich auch Hunde, die den rohen Kern nicht gut vertragen. In diesem Fall wird das Fleisch einfach länger und bei eher 85°C gegart, damit es im Inneren 65-80°C erreicht und sicher durch ist.
Im Normalfall ist „medium rare“ oder rosa aber nicht schädlich für deinen Hund bzw. von den Risiken ähnlich einzuschätzen wie beim Menschen.
Um bei Geflügel die Gefahr von Campylobacter zu minimieren oder bei Fleisch generell die Gefahr von Toxoplasmose, kannst du hier auch im Kern auf eine Temperatur von 70°C achten, dann bist du auf der sicheren Seite.
Bei Gulasch und gewolftem Fleisch sollte nicht nur die Oberfläche, sondern die gesamte Fleischmasse mindestens 70°C erreichen, da hier einfach mehr Fleischoberfläche vorhanden ist (und damit mehr Keimpotenzial), sodass man bei großen Fleischmengen alles durchmischen muss, da man sonst in der Mitte des „Fleischberges“ erst sehr spät oder mit recht hohen Temperaturen die 70°C erreicht.
Ausnahme Schwein: Es sollte eine Kerntemperatur von mindestens 80°C erreichen, um das Aujeszky-Virus unschädlich zu machen, denn falls das Fleisch den Aujeszky-Virus enthält, wäre der Verzehr ohne ausreichendes Kochen tödlich für den Hund. Ist es gut durchgegart (hier ist also eher „tot kochen“ als schonend kochen angesagt), ist diese Gefahr aber gebannt.
Natürlich kann man neben Schwein auch andere Fleischsorten bei 100°C oder im Druckkochtopf bei noch höheren Temperaturen kochen. Der Vorteil ist hierbei die Zeitersparnis, das geht jedoch auf Kosten des Fleischgewichts und der Nährstoffe. Je höher die Temperatur, umso mehr schrumpft das Fleisch durch den Wasserverlust, was einige Hunde sehr unglücklich macht.
Den Verlust an B-Vitaminen kann man prinzipiell durch eine etwas höhere Gabe des Zusatzes ausgleichen, wir präferieren aber das schonende Kochen (abgesehen von Schwein), da das starke Erhitzen nicht nötig ist und so mehr vom Fleisch im Hundemagen landet.
Auch hat das schonende Garen den Vorteil, dass das Fleisch nicht anbrennt, man kann es schonend im eigenen Saft garen ohne es umrühren zu müssen. Es kocht sich also z.B. im Multikocher von selbst, was eine Menge Zeit spart. Zu den Kochgeräten findest du ebenfalls einen Beitrag auf dieser Seite.
Und wenn du mehr zur Temperatur beim Kochen für Hunde erfahren willst, auch in Bezug auf die Temperatur beim Kochen von Kohlenhydraten und Gemüse, findest du hier noch weitere Infos: Temperaturen beim Kochen für Hunde.
Fleisch garen - wie lange?
Natürlich hängt es vor allem von der Temperatur ab, wie lange das Fleisch kochen muss: Je höher die Temperatur, desto schneller wird das Fleisch gar. Der Temperatur haben wir deshalb sogar einen extra Artikel gewidmet.
Aber es gibt noch viele weitere Einflussfaktoren, die die Garzeit bestimmen.
Einflussfaktoren:
- Stückgröße: Je größer die Stücke, desto länger die Garzeit (aber auch desto geringer der Wasserverlust)
- Anfangstemperatur des Fleisches: Gefrorenes Fleisch benötigt deutlich länger als kühlschrankkaltes Fleisch
- Anfangstemperatur des Geräts: Wenn das Fleisch ins kalte Gerät kommt, ist die Garzeit länger als wenn der Römertopf z.B. bereits vorgeheizt wurde
- Garpunkt: Je mehr das Fleisch durch sein soll, umso länger muss es kochen
- Fleischmenge: Je mehr Fleisch auf einmal im Gerät gekocht wird, umso länger dauert es, bis alles gar ist.
Durch diese Einflussfaktoren ist es nicht möglich, genaue Garzeiten zu nennen. Bei Unsicherheiten am besten mit einem Bratenthermometer einmal nachprüfen und die Garzeiten an den Kerntemperaturen orientieren:
- 58-60°C im Kern entspricht der Garstufe „medium“
- ab 66°C im Kern ist das Fleisch gar
- 70°C im Kern: um die Gefahr von Campylobacter bei Geflügel oder Toxoplasmose generell bei Fleisch zu minimieren
- mind. 80°C im Kern bei Schwein
Fleisch garen - welche Garmethode?
Geeignet sind als Garmethoden beim Fleisch
- Garen
- Dünsten
- Sous Vide Garen.
Denn hierbei werden Temperaturen unter 100°C genutzt. Dadurch tritt nur wenig Fleischsaft aus, sodass das Gewicht sich nicht zu extrem verringert, zudem ist der Nährstoffverlust so gering wie möglich.
Wenn du genauer wissen möchtest, was der Unterschied zwischen den verschiedenen Garmethoden ist, dann findest du hier alle Informationen.
Und wenn du Hinweise dazu suchst, WIE jetzt gekocht wird, also welche Geräte du dafür nutzen kannst, dann findest du in unserem Beitrag zu den „Kochgeräten“ mehr Informationen.
Hallo Ihr Lieben,
wie errechne ich die Muskelfleischmenge bei Reinfleischdosen mit 80% Feuchtigkeit?
Wenn der Ernährungsplan von z.b. 600g tierischem Anteil ausgeht??
Lieben Dank