Herz für Hunde
Wie viel Herz darf mein Hund essen?
Nachdem wir schon allgemein über Innereien geschrieben haben, schauen wir uns hier Herz als Innerei genauer an. Herz bekommt man, im Gegensatz zu manch anderen Innereien, auch gut im Supermarkt, sodass es vielen HundehalterInnen bekannt ist. Auch als Leckerli wird Herz oft gedörrt gefüttert.
Herz fällt deklarationstechnisch unter die tierischen Nebenprodukte. Barfer kennen Herz als typische Innerei im Innereienmix, jedoch kommt immer wieder auch die Frage auf, ob Herz nicht auch zum Muskelfleisch gehört. Diese Frage lässt sich recht leicht beantworten.
Natürlich ist Herz auch ein Muskel, beim Barf- bzw. Kochbarfkonzept zählt es aber nicht zum Muskelfleisch, sondern zu den Innereien, da Herz eben auch zeitgleich eine Innerei ist und beim Beutetier prozentual einen kleineren Anteil ausmacht als anderes Muskelfleisch. Auch deklarationstechnisch dürfen es Futtermittelhersteller nicht dem Fleisch zuordnen, sondern müssen es unter den tierischen Nebenprodukten auflisten, da zum Fleisch nur Skelettmuskulatur zählt.
Abgesehen davon hat Herz aber nur geringe Unterschiede zu normalem Muskelfleisch, was die Nährstoffe angeht. Der Vitamin E Gehalt ist z.B. etwas höher, aber das fällt kaum ins Gewicht. Es hat auch etwas mehr Purin und Taurin, was beim gesunden Hund aber eher nebensächlich ist. Herz ist relativ fettarm, wenn das umliegende Fett abgetrennt wurde.
Man kann also bei der Fütterung von Komplettsupplementen durchaus ab und zu das Muskelfleisch durch Herz ersetzen. Futtermedicus empfiehlt z.B. max. 30% des Muskelfleisches durch Innereien zu ersetzen. Aber auch über diese Menge hinaus wäre die Fütterung erst einmal unproblematisch, wenn sie vertragen wird – manchmal führt das aber zu Verdauungsproblemen.
Bei Kochbarf macht Herz je nach Aufteilung der Innereien 17-33% des Innereienmixes aus. Aber auch bei Kochbarf ist es nicht schlimm, wenn man mal mehr Herz gibt, da man vom Schlachter gerade vor allem Herz bekommen hat. Wichtig ist natürlich, dass es vertragen wird.
Gefüttert werden meistens: Rinderherz, Geflügelherzen, Lammherzen, Pferdeherz usw.
Rinderherz enthält pro 100g:
- 97kcal
- 2,7g Fett
- 17,5g Protein
Wie kocht man Herz für Hunde?
Auch wenn man Herz im Humanbereich oft anbrät, so empfehlen wir das schonende Kochen bzw. Dünsten, sodass möglichst viele hitzeempfindliche B-Vitamine erhalten bleiben. Man gart Herz also ähnlich wie Muskelfleisch. Wie lange man Herz kochen muss, unterscheidet sich also nicht von Muskelfleisch. Kleine Hühnerherzen sind bedeutend schneller gar als ein großes Rinderherz am Stück. Ist dein Hund sehr mäkelig, ist aber auch das leichte Anbraten in z.B. Kokosöl möglich, da normalerweise ausreichend B-Vitamine auch über den Vitamin-B-Komplex oder das Komplettsupplement zugeführt werden. Auch das Kochen in Wasser ist möglich, wobei wir dann nicht zu viel Wasser nutzen würden, da die leckere Brühe bestenfalls mitverfüttert wird und die Herzen ansonsten sehr verwässert schmecken. Im eigenen Saft geschmort ist bei vielen Hunden daher beliebter.
Übrigens eignen sich Hühnerherzen gut als Kapsel-/Tablettenversteck, was wir hier in einem Instagram-Video zeigen.