Kochen für Welpen und Junghunde
Was du bei der Fütterung von Hunden im Wachstum beachten solltest
Im Wachstum wird die Grundlage für das gesamte Leben geschaffen. Du kannst hier also richtig viel richtig gut machen – aber leider auch vieles falsch. Denn wird im Wachstum falsch gefüttert, kann es zu irreversiblen Schäden kommen. Deshalb ist es wichtig, dass du dich genau einliest, um eine ausgewogene Ernährung und somit ein gesundes Wachstum zu gewährleisten.
Das ist übrigens keine Besonderheit, die nur für das Kochen oder frisch füttern gilt – viele HundehalterInnen wiegen sich bei der Fütterung von Fertigfutter in falscher Sicherheit und machen deshalb im Wachstum ähnliche Fehler. Zwar sind unter Umständen manche Nährstoffe durch das Trockenfutter automatisch im Napf, dafür werden aber viele der nachfolgend genannten Fehler auch bei Fertigfutter gemacht.
Wenn du dir sehr unsicher bist, kannst du dir Hilfe von einer Ernährungsberatung holen, die dich und deinen kleinen Vierbeiner in der gesamten Wachstumsphase begleitet und den Plan regelmäßig anpasst.
Wachstumskurve und Kalorien
Vielleicht hast du das auch schonmal gehört: Hunde dürften im Wachstum nicht zu viel Protein bekommen, da sie sonst zu schnell wachsen würden.
Diese Aussage ist falsch und ein Mythos, der sich hartnäckig hält. Die Endgröße des Hundes ist genetisch festgelegt. Die Geschwindigkeit, mit der der Welpe diese Endgröße erreicht, hängt allein von der zugeführten Energie ab und nicht von der Proteinzufuhr.
Mythos: Protein
Hunde im Wachstum haben in Relation zum aktuellen Körpergewicht einen erhöhten Energie- sowie Nährstoffbedarf, weshalb sie prozentual gesehen auch mehr Futter erhalten. Die Richtwerte für die Energiezufuhr kann aber je nach Hund individuell abweichen, da jeder Hund einen individuellen Energiebedarf hat. Daher ist es immer wichtig, die zugeführten Kalorien unter Einbeziehung der Wachstumskurve regelmäßig anzupassen. Der Welpe/Junghund sollte gleichmäßig wachsen und keine „Sprünge machen.
Wird zu viel Energie zugeführt, wachsen Hunde zu schnell, was vor allem bei Riesenrassen negative Folgen haben kann. Zusätzlich steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund eine Erkrankung des Bewegungsapparats entwickelt. Zu schnelles Wachsen ist zudem NICHT an der Statur des Hundes erkennbar. Es kann sogar dazu führen, dass Hunde zu dünn aussehen, was HundehalterInnen oft dazu veranlasst, noch mehr Futter zu füttern, was den Welpen wiederum noch schneller wachsen lässt. Ist der Welpe unter der Kurve, sollte er nicht gemästet werden, um auf der Ideallinie zu liegen. Er sollte das Gewicht ggf. langsam und gleichmäßig aufholen. Zudem kann das Wachstum von Rasse zu Rasse etwas unterschiedlich verlaufen und nicht perfekt zur Kurve passen. Die Ernährung sollte überprüft werden, falls das Wachstum stark von der Kurve abweicht und diese übersteigt. All das kannst du mit Hilfe von Wachstumskurven kontrollieren. Diese findest du z.B. hier und hier oder bei Ernährungsberaterinnen.

Häufiges Problem - Leckerlis
Ein häufiger Fütterungsfehler liegt oft darin, dass zu viele Leckerlis und Kauartikel verfüttert werden, die nicht bei der Futtermenge berücksichtigt bzw. abgezogen werden. Dieser Fehler zieht sich durch alle Fütterungsarten und ist ein sehr häufiges Problem. 100g getrockneter Pansen entsprechen rund 300g-400g frischem Pansen, was zeigt, wie viele Kalorien solche getrockneten Kauartikel haben. Auch enthalten die Leckerlis oft reichlich Phosphor, aber wenig andere Nährstoffe und können so die ausgeglichene Nährstoffzufuhr und das ideale Calcium-Phosphor-Verhältnis der Hauptfütterung verschlechtern.
Leckerlis sollten daher nicht mehr als 10% der Energiezufuhr ausmachen und mit Bedacht gefüttert werden. Ob das der Fall ist, kannst du hier selbst überprüfen: Leckerlirechner
Kochen mit Komplettsupplement für Welpen
Wie im Beitrag “Kochen mit Komplettsupplement” erklärt, orientierst du dich auch beim Kochen für Welpen & Junghunde an den Anweisungen des Herstellers des Komplettsupplements. Du teilst die Ration so auf, wie der Hersteller es in der Rezeptbeschreibung vorgibt, damit alle Nährstoffe bedarfsdeckend zugeführt werden. Dies ähnelt daher sozusagen einem Fertigfutter, das man selbst nachbaut. Ein gutes Komplettsupplement mit passender Anleitung ist damit genauso sicher wie ein gutes Fertigfutter. Das ist ganz wichtig zu verstehen, wenn ggf. Freunde oder andere HundehalterInnen Bedenken bezüglich gekochtem Futter äußern. Zusätzlich hast du bei einer gekochten Fütterung aber noch einige Vorteile – auf diese gehen wir am Ende des Artikels ein 🙂
Wir haben als empfehlenswertes Komplettsupplement Optimix Puppy & Junior im Shop, mit dem du als AnfängerIn nichts falsch machen kannst.
Kochen für Welpen nach dem Kochbarf-Konzept
Natürlich möchten wir dir auch das Kochbarf-Konzept nicht vorenthalten. Dieses ist jedoch etwas komplizierter und damit nicht immer für AnfängerInnen geeignet bzw. macht eine Betreuung durch eine Ernährungsberaterin hierbei zur Sicherheit Sinn – bei Fertigfutter oder dem Kochen mit Komplettsupplement schadet eine Ernährungsberatung aber natürlich auch nicht, gerade, wenn man im Welpentraining reichlich Leckerlis braucht 😉
Die Futtermenge unterscheidet sich wie erwähnt von den prozentualen Mengen erwachsener Hunde – generell gilt: Je jünger, aktiver oder kleiner, umso höher der Prozentsatz. Als Richtwerte können die Werte dienen, die du im Bild sehen kannst.
Der Welpe wächst also ungefähr in die Futtermenge des erwachsenen Hundes rein, das bedeutet, dass die Futtermenge im Laufe des Wachstums normalerweise nicht allzu stark die Futtermenge des erwachsenen Hundes übersteigt.
Weicht ein Welpe stark von den genannten Richtlinien ab oder benötigt ein kleiner Hund einen geringen Prozentsatz bzw. ein großer Hund einen sehr hohen Prozentsatz, empfehlen wir, die Nährstoffversorgung einmal überprüfen zu lassen, um auf der sicheren Seite zu sein. Es kann hier wirklich zu großen Unterschieden kommen, da z.B. ein aktiver Malinois/Border Collie/Windhund einfach mehr Energie benötigt als ein weniger aktiver Hund. Auch Welpen, die trotz geringer Futtermengen zu schnell wachsen, sollten einmal von einer Ernährungsberatung überprüft werden. Welpen und Junghunde sollten nicht „großgehungert“ werden, es sollte aber darauf geachtet werden, dass sie nicht zu viele Kalorien bekommen, um gesund und schlank groß zu werden – um ihre genetisch festgelegte Endgröße also möglichst langsam und konstant zu erreichen.

Die Ration wird prozentual wie beim erwachsenen Hund aufgeteilt. Hierzu findest du in unserem Kochbarf-Artikel alle Infos. Du brauchst beinahe dieselben Zusätze wie für erwachsene Hunde – nur in anderen Mengen. Beachte also, dass du unsere Kochbarf-Rechner NICHT für Welpen nutzen kannst. Du brauchst ein Knochenmehl als Calcium- und Phosphorquelle, Eierschale oder eine andere Calciumquelle zur Korrektur des Calcium-Phosphor-Verhältnisses, Lebertran/Vitamin D-Tropfen (falls du keinen Fisch fütterst), Seealgenmehl als Jodquelle und einen Vitamin B-Komplex. Dazu wie bei jeder Kochfütterung ein Omega 3-Öl sowie ein pflanzliches Öl für die Linolsäure (z.B. Hanf– oder Walnussöl). Die einzigen Unterschiede sind das Elements Puppy, das du für Zink, Kupfer und Mangan im Wachstum brauchst, außerdem Salz und Blutpulver, da der Natrium- und Eisenbedarf bei Welpen höher ist als bei erwachsenen Hunden.
Generell empfiehlt es sich, beim Welpen alle Bestandteile täglich zu füttern, um die Nährstoffe möglichst gleichmäßig zuzuführen. Der Plan sollte alle ein bis zwei Wochen an das neue Gewicht angepasst werden.
Vorteile gegenüber Fertigfutter
Selber kochen für Welpen und Junghunde hat viele Vorteile gegenüber Fertigfutter. Wie schon erwähnt, ist die Fütterung mit einem Komplettsupplement absolut vergleichbar mit einem bedarfsdeckenden Fertigfutter, sodass du hier keine Angst einer Mangelversorgung haben musst – wenn du dich an die Rezeptvorschläge des Herstellers (z.B. unserem Optimix Puppy) hältst.
Ein großer Vorteil ist, dass du die Zutaten auf die Verträglichkeit anpassen kannst und die Mahlzeit dadurch deutlich weniger Zutaten beinhaltet als die meisten Fertigfutter, die manchmal den ganzen Kräutergarten mit sich bringen und damit nicht immer ideal sind. Durch verschiedene Fleischsorten, Gemüse-, Obst- und Kolenhydratsorten kannst du zielgerichtete Abwechlsung in die Fütterung bringen, lernst dabei, welche natürlichen Lebensmittel dein Hund gerne frisst und gut verträgt und bekommst so ein deutlich besseres Gespür für deinen Hund. Dieser lernt viele Lebensmittel kennen und du kannst das Futter gut auf seine Vorlieben abstimmen, ohne dass er immer dasselbe Fertigfutter essen muss. Außerdem kann beim Kochen individueller auf die benötigte Energie eingegangen werden: Braucht ein Junghund beispielsweise nur sehr wenig Kalorien, um konstant zu wachsen, würden bei Fertigfutter automatisch auch alle Nährstoffe reduziert werden. Benötigt er mehr Kalorien als vergleichbare Welpen, bekommt er beim Kochen einfach mehr Energie, aber nicht gleichzeitig auch mehr Calcium (was bei einer Erhöhung von Trockenfutter z.B. der Fall wäre). Die Energie- und Nährstoffaufnahme sind also nicht automatisch miteinander gekoppelt beim Kochen, sondern insbesondere mit Hilfe einer Ernährungsberatung kann hier individuell und flexibel auf die Bedürfnisse eingegangen werden.
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