Tomate für Hunde

Dürfen Hunde Tomaten Essen?

Die Tomate gehört zur Gattung der Nachtschattengewächse. Daher ist sie in der Hundeernährung oft verrufen (kleiner Spoiler: zu Unrecht) und es ranken sich einige Mythen um sie, sodass man auch im Internet häufig Fehlinformationen findet.
Deshalb klärt dieser Artikel faktenbasiert und mit wissenschaftlichem Hintergrund auf, was es mit Tomaten in der Hundeernährung auf sich hat.

Die Tomate hat von April bis Oktober Hauptsaison und ist ganzjährig im Supermarkt zu finden. Es gibt unzählige Sorten in verschiedenen Formen und Farben.

Im eigentlichen Sinne sind Tomaten Beeren, sie werden hier aber umgangssprachlich trotzdem beim Gemüse eingeordnet, um keine Verwirrungen zu verursachen.

Tomaten haben einen hohen Carotinoidgehalt, darunter auch Lycopin, welches als sekundärer Pflanzenstoff einige positive Eigenschaften (antioxidativ, tumorhemmend) mit sich bringt. Die Aufnahme des Lycopins aus Tomaten kann durch Erhitzen erhöht werden.

Tomate für Hunde

Ihren schlechten Ruf in der Hundefütterung hat die Tomate durch das enthaltene Solanin. Doch ganz korrekt ausgedrückt ist das nicht, denn eigentlich ist es ein anderes Glykoalkaloid, das in der Tomate zu finden ist, nämlich das Tomatin.

Umgangssprachlich und sogar in vielen Fachartikeln wird jedoch „Solanin“ als Sammelbegriff für verschiedene Glykoalkaloide in Nachtschattengewächsen genutzt, was auch zur Fehleinschätzung der Tomate beiträgt.
Denn man muss differenzieren: Während die tatsächliche Substanz Solanin in der Kartoffel zu finden ist (und auch hier nur als Überbegriff für verschiedene Alkaloide fungiert), findet man in der Tomate das Glykoalkaloid Tomatin (genauer α-Tomatin und Dehydro-Tomatin). Es weist eine etwas andere Struktur auf als Solanin und Tierversuche lassen vermuten, dass Tomatin weniger toxisch ist als Solanin.

Dennoch, und genau das führt zur Verwirrung und Verwechslung einiger Fakten, wird selbst in der Fachliteratur oft von Solanin gesprochen, wenn eigentlich Tomatin gemeint sein müsste, sodass auch in diesem Artikel im Folgenden von Solanin/Tomatin gesprochen wird, wenn das Glykoalkaloid der Tomate gemeint ist, damit die Fakten hier der Fachliteratur entsprechen.

Solanin/Tomatin ist hauptsächlich in Stil, Strunk, Blättern und den unreifen grünen Teilen der Tomate in größerer Menge zu finden, während reife Tomaten nur einen geringen Gehalt aufweisen, da es bei der Reifung abgebaut wird. Gerade neue Züchtungen und Supermarktware enthält keinen hohen Gehalt an Solanin/Tomatin, denn die Glykoalkaloide sind nicht nur für Hunde schädlich, sondern genauso für Menschen, sodass es recht interessant ist, dass Tomaten in der Humanernährung hoch gelobt, aber in der Hundeernährung oft verschrien sind.

Während unreife Tomaten 90-320mg/kg Solanin/Tomatin enthalten, sind es bei reifen Sorten normalerweise unter 7mg/kg.
Zum Vergleich
: Reife, geschälte Kartoffeln liegen zwischen 40mg/kg und 100mg/kg Solanin, je nach Sorte.

1-3mg Solanin/kg Körpergewicht werden beim Menschen als toxisch angesehen, 3-6mg/kg gilt als tödliche Dosis. Für Hunde waren leider weder zu Solanin noch zu Tomatin Studien auffindbar. Normalerweise geht man bei einer Aufnahme von weniger als 0,5mg/kg KG Solanin pro Tag von einer sicheren Menge beim Menschen aus.

Nimmt man aufgrund mangelnder Daten für Hunde die Humanempfehlungen für Solanin an und setzt Solanin mit Tomatin gleich, dann würde ein 30kg Hund mit 2kg Tomaten maximal 14mg Solanin/Tomatin aufnehmen, während der Unbedenklichkeitswert bei maximal 15mg Solanin pro Tag liegt. Aufgrund der unklaren Studienlage für Hunde sollte man aber natürlich trotzdem noch deutlich unter dieser Empfehlung bleiben. Konkrete Mengenangaben oder Dosierungsempfehlungen können aufgrund der fehlenden Studien also leider keine gegeben werden, zur Sicherheit solltest du einfach nur reife Tomaten in normalen Mengen verfüttern, bis es weitere Ergebnisse gibt. Normale Mengen bedeutet, dass Tomaten ein Teil der Gemüseration sein können.
Im Übrigen konnten auch keine Vergiftungsfälle durch reife Tomaten gefunden werden, was möglicherweise auch an der geringeren Toxizität von Tomatin liegt. Es bleibt also etwas unklar, weshalb die Tomate in der Hundeernährung im Gegensatz zur Kartoffel so in Verruf geraten ist.

Übrigens haben Studien auch gezeigt, dass Solanin/Tomatin auch positive und gesundheitsfördernde Eigenschaften aufweist, was natürlich nicht heißt, dass man deshalb große Mengen aufnehmen sollte. Es zeigt aber, dass man immer genauer hinschauen sollte!

Tomaten enthalten pro 100g:

  • 17kcal
  • 1,3g Ballaststoffe
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