Paprika für Hunde

Dürfen Hunde rote, gelbe oder Grüne Paprika Essen?

Dass sich viele Mythen in der Hundeernährung um sie ranken, liegt sicher daran, dass sie ein Nachtschattengewächs ist und daher pauschal erstmal als „problematisch“ für Hunde eingestuft wird. Auch wenn sowohl Peperoni als auch Chili und ähnliche Sorten zur Gattung der Paprika gehören, geht es in diesem Artikel um die Gemüsepaprika. Denn die anderen Sorten fallen eher unter „Gewürze“, da sie so scharf sind, dass sie nur in geringen Mengen gegessen werden und in der Hundeernährung aufgrund der Schärfe sowieso keine Rolle spielen.

Auch wenn die Paprika ursprünglich aus Südamerika stammt, so wird sie auch bei uns in Deutschland angebaut. Es gibt sie in unterschiedlichen Farben (rot, gelb, grün) und auch Formen.

Oft hört und liest man, dass Hunde Gemüsepaprika nicht essen dürfen. Teilweise wird auch zwischen den Farben unterschieden und rote und gelbe Paprika werden erlaubt, grüne Paprika hingegen verboten.

Paprika für Hunde - Dürfen Hunde Paprika essen

Als Grund hierfür wird Solanin angeführt. Solanin ist ein Alkaloid, das bei übermäßiger Aufnahme Übelkeit, Erbrechen und weitere Vergiftungserscheinungen nach sich ziehen kann. Solanin ist jedoch nicht nur für Hunde, sondern auch für Menschen giftig, weshalb es nach und nach gezielt aus Gemüse rausgezüchtet wurde. Während alte Kartoffelsorten z.B. noch sehr viel Solanin enthalten, enthalten neuere Sorten oft kaum noch Solanin.

1-3mg Solanin/kg Körpergewicht werden beim Menschen als toxisch angesehen, 3-6mg/kg gilt als tödliche Dosis. Für Hunde waren leider keine Studien zu Solanin zu finden. Normalerweise geht man bei einer Aufnahme von weniger als 0,5mg Solanin pro kg Körpergewicht pro Tag von einer sicheren Menge beim Menschen aus, was man so aufgrund mangelnder Studien auch für den Hund annehmen muss.
Zum tatsächlichen Solaningehalt von Paprika gibt es relativ wenige Quellen. Beim Bundeszentrum für Ernährung war bis vor kurzem noch folgendes zu lesen (leider ist der Beitrag mittlerweile online nicht mehr verfügbar): „Dort werden Solaningehalte zwischen 6 und 11 mg je 100 g Frischgewicht (FG) angegeben. Die Gehalte für grüne Paprika liegen nur geringfügig höher als die für (reife) rote Paprika. Die grüne Farbe hat also keinen Einfluss auf den Solaningehalt der Frucht.

Diese Angaben decken sich mit einer 1981 veröffentlichten Studie, die weniger als 10mg Solanin für rote und grüne Paprika angibt.

Übrigens merkt das Bundeszentrum für Ernährung auch an, das heutige Sorten ggf. noch weniger Solanin enthalten könnten, da eben Solanin immer weiter rausgezüchtet wurde.

Um das Ganze etwas greifbarer zu machen: Wenn in 100g roten und grünen Paprika etwa 6-11mg Solanin zu finden sind und man diesen Wert mit dem Solaningehalt von Kartoffeln vergleicht, der bei den heutigen Kultursorten auf bis zu 10mg/100g herunter gezüchtet wurde (Landeszentrum für Ernährung BW), meist aber zwischen 3-7mg/100g liegt, wird deutlich:
Wer Paprika für giftig hält, der dürfte im Umkehrschluss auch Kartoffeln für giftig halten und bei Kartoffeln achten die meisten doch eher weniger auf die Menge.

Wird ausgehend von den Humanwerten 0,5mg Solanin pro kg Körpergewicht als sichere Menge auch für Hunde angenommen, so darf ein 30kg Hund täglich 15mg Solanin pro Tag zu sich nehmen. Das entspricht genau einer Paprika. Wirklich giftig wird es erst ab der 6fachen Menge, sodass der Hund schon mindestens 900g Paprika, also 6 Paprika pro Tag essen müsste, um Übelkeit oder ähnliche Symptome zu erreichen. Lebensbedrohliche Mengen sind noch höher angesiedelt, wenn man von den Humangrenzwerten ausgeht.
Übrigens gibt es keinen belegten Vergiftungsfall für Paprika bei Hunden.

Im Grunde bedeutet das also, egal ob rot, gelb oder grün: Hunde dürfen Paprika essen.
Hierbei sollte natürlich nicht extrem übertrieben werden, normale Mengen (also z.B. 1-2 Paprika in die wöchentliche Gemüsemischung beim 30kg Hund) sind aber kein Problem und alte Kartoffelsorten könnten eher als gefährlich angesehen werden.

Aber warum überhaupt Paprika füttern? 
Paprika sind nicht nur ein leckerer Snack, den man toll teilen kann, sie sind zudem auch noch kalorienarm und enthalten viel Vitamin C, sogar mehr als so manche Zitrusfrucht. Auch sind sie reich an Antioxidantien und damit in kleiner Menge ein gesunder Snack auch für die Vierbeiner.

Paprika enthält pro 100g:

  • 37kcal
  • 6,4g Kohlenhydrate
  • 3,6g Ballaststoffe
  • 140mg Vitamin C
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