Temperaturen Beim Kochen für Hunde

Bei wie viel Grad sollte man Fleisch, Gemüse und Kohlenhydrate Garen?

Kochen fuer Hunde, Remi Maskottchen mit Fliege

Wie genau soll man denn nun alles kochen und macht es einen Unterschied, ob ich Fleisch oder Kohlenhydrate koche? Auf welche Temperaturen muss ich achten, damit Nährstoffe erhalten bleiben? Die Antworten dazu findest du hier.

Fleisch kochen

Die meisten Keime beginnen ab einer Temperatur von 70°C abzusterben. Das bedeutet aber nicht, dass du deshalb bei 70°C kochen solltest, denn je nach Kochgerät wird damit die Fleischoberfläche, die besonders keimbelastet ist, keine 70°C erreichen. Um die Oberfläche also sicher auf 70°C zu erhitzen, empfehlen wir eine Gartemperatur von 75-85°C für schonendes Kochen. Die Oberflächentemperatur von 70°C solltest du für mind. 2-10 Minuten halten, um sicher alle Erreger abzutöten.
Die Kerntemperatur des Fleisches muss die 70°C nicht zwingend erreichen, wenn dein Hund auch ein medium gegartes Fleisch verträgt. Das musst du ggf. einfach testen. Empfindliche Hunde sowie kranke Hunde kommen meist mit einem etwas länger und ganz durchgegartem Fleisch besser zurecht.

Wenn du bei Geflügel die Gefahr von Campylobacter  minimieren und generell beim Fleisch die Gefahr von Toxoplasmose vermeiden möchtest, dann achte auf eine Kerntemperatur von 70°C, dann bist du auf der sicheren Seite.

Bei Gulasch und gewolftem Fleisch sollte außerdem nicht nur die Oberfläche, sondern die gesamte Fleischmasse mindestens 70°C erreichen, da hier einfach mehr Fleischoberfläche vorhanden ist (und damit mehr Keimpotenzial). Beim Kochen großer Fleischmengen solltest du also darauf achten, alles durchzumischen, damit in der Mitte des „Fleischberges“ ebenfalls 70°C erreicht werden.
Ausnahme Schwein:
Schwein sollte immer eine Kerntemperatur von mindestens 80°C erreichen, um das Aujeszky-Virus unschädlich zu machen. Zwar gilt Deutschland als aujeszky-frei, da eine Infektion jedoch tödlich wäre und ein ausreichendes Erhitzen diese Gefahr komplett beseitigt, macht es Sinn, Schweinefleisch lieber etwas höher zu erhitzen.

Fleisch kochen Hunde roh medium Temperatur

Natürlich kann man neben Schwein auch andere Fleischsorten bei 100°C oder im Druckkochtopf bei noch höheren Temperaturen kochen. Der Vorteil ist hierbei die Zeitersparnis, das geht jedoch auf Kosten des Fleischgewichts und der Nährstoffe. Je höher die Temperatur, umso mehr schrumpft das Fleisch durch den Wasserverlust. Die meisten Staubsauger-Hunde finden das verständlicherweise eher semi-schön.
Den Verlust an B-Vitaminen kann man prinzipiell durch eine etwas höhere Gabe des Zusatzes ausgleichen, wir präferieren aber das schonende Kochen (abgesehen von Schwein), da das starke Erhitzen nicht nötig ist und so mehr vom Fleisch im Hundemagen landet.
Auch hat das schonende Garen den Vorteil, dass das Fleisch nicht anbrennt, man kann es schonend im eigenen Saft garen, ohne es umrühren zu müssen. Es kocht sich also z.B. im Multikocher von selbst, was eine Menge Zeit spart.
Hier findest du noch ausführlichere Informationen zum Thema „Fleisch kochen„. Und wenn du neugierig bist, welche Kochgeräte sich besonders gut zum Fleisch kochen eignen, findest du bei uns ebenfalls mehr Informationen.

Kohlenhydrate kochen

Keime spielen beim Kochen von Kohlenhydraten keine besondere Rolle. Sie werden vielmehr deshalb gekocht, damit sie gut verdaulich sind. 
Anders als beim Fleisch verringert sich das Gewicht der Kohlenhydrate nicht durch starkes Erhitzen. Ganz im Gegenteil ist es sogar so, dass körnige und trockene Kohlenhydrate, wie z.B. Reis, Hirse, Quinoa oder Hafer, durch starkes und langes Erhitzen deutlich mehr aufquellen, weicher werden und somit für Hunde besser aufgespalten und leichter verdaulich sind.

Das bedeutet also: Während hohe Temperaturen beim Fleisch eher ungünstig sind, sind sie bei den Kohlenhydraten von Vorteil, was man auch bei der Wahl des Kochgeräts beachten sollte. Ein SlowCooker ist eher ungünstig für Kohlenhydrate, während ein Druckkochtropf, Kochtopf oder Multikocher perfekt geeignet sind.

Über den Nährstoffverlust muss man sich übrigens beim Kochen von Kohlenhydraten eher keine Gedanken machen. Nennenswerte Mengen an Vitamine liefern sie für Hunde sowieso nicht. Viel wichtiger ist es, dass die Kohlenhydrate bzw., korrekt ausgedrückt, die stark kohlenhydrathaltigen Lebensmittel gut aufgeschlossen und verdaulich sind, sodass die darin enthaltenen Kohlenhydrate von Hunden gut zur Energiegewinnung herangezogen werden können. Denn das ist ihre Aufgabe in der Hundefütterung, sie sollen Energie liefern.

Gemüse & Obst kochen

Gemüse Obst Hunde zubereiten portionieren kochen pürieren

Im Prinzip musst du das Gemüse und Obst nicht zwingend kochen. Damit es für deinen Hund gut verwertbar ist, reicht es, wenn du es pürierst. Es gibt aber durchaus Hunde, die stückiges Obst bevorzugen und dann sollte man das Gemüse und Obst kochen, damit die Zellwände aufgebrochen und für Hunde besser verdaulich sind. Auch gibt es Gemüsesorten, wie z.B. Kohl, welche gekocht besser verträglich sind, da sie dann weniger blähen. Das ist im Grunde ähnlich wie auch bei uns Menschen – schau dazu gerne auch in unsere Lexika.

Wenn man Gemüse und Obst kocht, muss man bedenken, dass gerade Wurzelgemüse deutlich länger benötigt als Fleisch. Damit das Fleisch also nicht unnötig lange gegart wird, sollte man Wurzelgemüse getrennt vom Fleisch garen. Das Gemüse kann man schonend z.B. im SlowCooker oder Dampfgarer garen, um möglichst viele Nährstoffe zu erhalten, aber man kann es auch bei höheren Temperaturen garen, da Hunde den Hauptanteil der Nährstoffe, anders als bei uns Menschen, eben nicht über Gemüse und Obst decken. Sie können Vitamin C z.B. sogar selbst produzieren und sind gar nicht auf die Zufuhr über die Nahrung angewiesen.

Salate oder generell Blattgemüse kann man mit dem Fleisch zusammen garen, da dieses Gemüse sehr schnell weich und somit gar und gut verdaulich ist. Es kommt also etwas auf das Gemüse an, wie lange und wie man es gart und natürlich darauf, wie klein man das Gemüse oder Obst schneidet. 

Fertig ist Gemüse normalerweise dann, wenn es weich ist und einfach zerdrückt werden könnte, also keine Bissfestigkeit mehr besitzt. Die Temperatur kann dabei frei gewählt werden. Je höher, umso schneller sind Gemüse und Obst weich und gar.

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