Aufteilung beim Kochen für Hunde
Wie ist die ideale Verteilung von Fleisch, Gemüse und Kohlenhydraten für Hunde?
Welche Aufteilung bzw. Verteilung der Komponenten man beim Kochen nutzt, ist ein Thema, über das wir endlose Texte schreiben und ewig diskutieren könnten. Wir konzentrieren uns hier aber erst einmal auf die grundlegende Aufteilung zwischen Fleisch, Kohlenhydraten und Obst/Gemüse.
Wichtig vorab: Es gibt kein richtig oder falsch, schwarz oder weiß, sondern "es kommt immer darauf an". Nämlich auf den jeweiligen Hund, was er verträgt und mag und ob Erkrankungen vorhanden sind.
Die Art der Aufteilung muss also drei wichtige Punkte berücksichtigen:
- Verträglichkeit: Dieser Punkt ist sehr individuell. Es gibt Hunde, die z.B. Probleme mit viel Fett haben, sodass die Energie v.a. durch Kohlenhydrate geliefert werden muss. Andere Hunde vertragen Fett sehr gut, haben jedoch Schwierigkeiten mit hohen Kohlenhydrat-Mengen.
- Schmackhaftigkeit: Auch dieser Punkt ist individuell. Viele Hunde lieben Fleisch und Fett, manche bevorzugen Kohlenhydrate, andere fressen sie nur gut getarnt. Auch Obst und Gemüse wird manchmal geliebt, oft auch verschmäht. Es gibt also sowohl Fleischmäkler, Haferflockennerds und Brokkolijunkies. Bei kranken Hunden kann es oft schwierig werden, bereits Punkt 1 mit Punkt 2 unter einen Hut zu bekommen.
- Bedarfsdeckung & Ausgewogenheit: Das Gekochte sollte zusätzlich ausgewogen und bedarfsdeckend sein. Das ist für Laien schwerer erkenn- und umsetzbar.
Ausgehend von einem gesunden Hund, der jegliches Futter liebt und alle Aufteilungen gleich gut verträgt, hat man die Wahl zwischen vielen Aufteilungen, wie z.B.
- 33% Muskelfleisch, 33% Kohlenhydrate, 33% Gemüse und Obst
- 40-50% Muskelfleisch (ggf. auch Innereien), 20-45% Kohlenhydrate, 15-30% Gemüse und Obst
- 33% Energie aus Fett, 33% Energie aus Kohlenhydraten, 33% Energie aus Protein
- Kochbarf-Aufteilung: 70-80% Muskelfleisch inkl. Innereien & Fett, 20-30% Gemüse und Obst, 0-10% Kohlenhydrate
Nachfolgend findest du Aspekte der Extreme, die möglich sind. Dazwischen und darüber hinaus (vegan, vegetarisch, Prey) gibt es natürlich viele mögliche Abstufungen. Je nach Aufteilung müssen unterschiedliche Zusätze ergänzt und verschiedene Punkte beachtet werden, um die Ration bedarfsdeckend und ausgewogen zu machen. Zur Aufteilung gibt es natürlich noch viel mehr zu schreiben, wir haben uns hier aber erst einmal auf das Nötigste beschränkt und darauf, was du brauchst, um dich an den Kochplan für deinen Hund heranzutasten.

Minimaler Fleischanteil beim Kochen für Hunde
- Bemisst sich durch den Protein- bzw. Aminosäurenbedarf des Hundes, welcher vom Gewicht abhängt (20kg Hund mit wenig Energiebedarf braucht genauso viel Fleisch wie ein 20kg Hund mit hohem Energiebedarf, um den Proteinbedarf zu decken). Ein aktiver Hund hat daher prozentual weniger Fleisch in der Fütterung als ein Hund mit sehr niedrigem Energiebedarf.
- Dadurch ist die Fleischmenge vom Gewicht und nicht vom Energiebedarf abhängig, meist ca. 25-35% Fleisch, der Rest besteht aus Kohlenhydraten (Energie), Fett (Energie & essenzielle Fettsäuren) & Obst/Gemüse (Ballaststoffe).
- Muss genau berechnet werden, da eine knappe Proteinzufuhr trotzdem die essenziellen Aminosäuren decken muss.
- Protein kann auch teilweise durch Ei oder Milchprodukte zugeführt werden, sodass der Fleischanteil weiter sinkt.
- Kohlenhydratreiche Fütterung ist meist günstiger als eine fleischbasierte Fütterung.
- Geeignet für kohlenhydratliebende Staubsauger –> Die Futtermenge ist höher als bei fleischbasierten Rationen, da Kohlenhydrate eine geringere Energiedichte als Fett haben.
- Bei hohem Energiebedarf und somit hoher Kohlenhydrat-Menge kann es bei manchen Hunden zu Durchfall und anderen Verdauungsproblemen kommen (bei über 10g Kohlenhydrate pro kg Körpergewicht pro Tag ist die Verdauungskapazität normalerweise überschritten).
- „Trockenfutterhunde“ sind die hohen Kohlenhydrat-Mengen meist schon gewöhnt, während Hunde, die zuvor weniger Kohlenhydrate bekamen, langsam an die Menge herangeführt werden sollten.
- Aufgrund der Menge müssen Kohlenhydrate hoch aufgeschlossen sein und daher sehr gut und lange gekocht werden.
Minimaler Kohlenhydratanteil beim Kochen für Hunde
- Da Hunde keinen Kohlenhydratbedarf haben, kann bei gesunden Hunden komplett auf Kohlenhydrate verzichtet werden, Ballaststoffe müssen jedoch durch Gemüse oder Faserlieferanten (Zellulose, Flohsamen) zugeführt werden.
- Ideal für Hunde, die Kohlenhydrate verweigern, aber Fleisch lieben.
- Nur möglich, wenn ausreichend Fett vertragen wird, da ohne Fett die Hauptenergie durch Protein zugeführt werden würde, was unausgewogen ist (Kenngröße vRp/uE).
- Ein Teil des tierischen Anteils können neben Fleisch auch Innereien und Schlachtnebenprodukte sein, zudem auch Ei und Milchprodukte.
- Da Fleisch und Innereien nährstoffreicher als Kohlenhydrate sind, müssen hierbei normalerweise weniger Zusätze eingesetzt werden bzw. kommen weniger Nährstoffe durch die „Pülverchen“ in den Napf, sind also eher natürlicherweise bereits im Futter enthalten.
- Die Futtermenge ist im Regelfall niedriger als bei kohlenhydratreichen Rationen, da die Energiedichte durch mehr Fett höher ist.
- Fleisch und tierische Nebenprodukte sind meist teurer als Kohlenhydrate.
Fazit zur Aufteilung beim Kochen für Hunde
- Neben diesen Extremen gibt es wie erwähnt natürlich noch jede Menge Abstufungen und unzählige Mischformen der Aufteilung: Es ist alles zwischen viel Fleisch/keine Kohlenhydrate & kaum Fleisch/viele Kohlenhydrate möglich, solange die 3 wichtigen Punkte (Verträglichkeit, Schmackhaftigkeit, Bedarfsdeckung & Ausgewogenheit) für deinen Hund erfüllt sind.
- Die perfekte Aufteilung ist also vom Hund abhängig. Beim gesunden Hund hat man hierbei viel Spielraum, beim kranken Hund muss man leider manchmal Abstriche beim Punkt individuelle „Schmackhaftigkeit“ machen, um gut verträglich und auf die Erkrankung angepasst füttern zu können.
- Falls deinem Hund alles gleich gut schmeckt und er alles gleich gut verträgt, dann entscheidet auch das Halterherz, der Geldbeutel und auch teilweise natürlich die Überzeugung, was „gut und schlecht“ ist.
- Wichtig: Die eigene Überzeugung darf nie höher stehen als diese 3 Punkte!
Kein Hund sollte also aufgrund von Überzeugungen oder Trends gefüttert werden, obwohl ihm diese Art der Fütterung nicht bekommt oder schmeckt. Verträgt er Fett nur schlecht, sollten Kohlenhydrate integriert werden, auch wenn man selbst diese als unnötig in der Fütterung erachtet. Mag und verträgt er keine Kohlenhydrate, sollte nicht aufgrund des Nachhaltigkeitsgedanken die Fleischmenge radikal herabgesetzt werden und so weiter.

Nun stellst du dir sicher – zu Recht – die Frage, wie du, wenn du in Punkt 1 und 2 herausgefunden hast, was deinem Hund schmeckt und was er verträgt, vorgehen sollst, damit du auch den dritten Punkt der Ausgewogenheit und Bedarfsdeckung beachten kannst. Denn für dich als HundehalterIn ist es natürlich sehr schwer zu erkennen, was ausgewogen ist und welche Zusätze nötig sind, je nach Aufteilung.
Hast du einen sehr kranken Hund (z.B. Niereninsuffizienz, starke Leberprobleme, Pankreatitis), der vieles nicht gut verträgt und bei dem einige Organerkrankungen beachtet werden müssen, ist eine Ernährungsberatung immer von Vorteil, damit du einfach auf der sicheren Seite und gut begleitet bist. Hast du einen gesunden Hund, dann kannst du dir mit Hilfe unserer Website problemlos selbst einen Futterplan für deinen Hund basteln. Dazu musst du dich zunächst für eine Aufteilung und damit ein Kochkonzept entscheiden. Denn damit du den Plan selbst zusammenstellen kannst, muss dieser einem klaren Konzept folgen, damit nichts vergessen wird und alle Nährstoffe bedarfsdeckend im Hund landen.
Wir unterscheiden auf dieser Website daher zwischen zwei verschiedenen Kochkonzepten – das Kochen nach Kochbarf-Prinzip und das Kochen mit Komplettsupplement. Mit beiden Konzepten bist du dank unserer Rechner in der Lage, ausgewogen und bedarfsdeckend zu füttern – und für beide Konzepte bekommst du in unserem Shop auch alle benötigten Zusätze. Mehr Infos zu den Konzepten findest du über die Buttons. Selbstverständlich gibt es wie erwähnt auch weitere Kochkonzepte, die jedoch dann individuell von einer Ernährungsberatung berechnet werden sollten.
Sehr gut und verständlich geschrieben